Mai-Anh Boger.

...weil revolutionär zu sein ohne Revolution nur Scherereien einbringt.

Alain Badiou

Das Trilemma der Inklusion

Das Trilemma-Projekt befasst sich mit dem Erstellen einer Praxis-Theorie der Anti-Diskriminierung / Inklusion. Dazu werden die verschiedensten Zugänge zum Themenfeld ‚Diskriminierung – Exklusion – Unterdrückung’ kartographiert und jeweils gezeigt, was ihre Stärken sind und woran sie scheitern.


DIE METHODE

Kartographieren wird als Verfahren der methodisch kontrollierten Rhizombildung (nach Deleuze & Guattari) verstanden.


DIE PLATEAUS

Auf den Ebenen der (1) Theoriebildung, der (2) politischen Bewegungen, der (3) pädagogischen Praktiken und der (4) Subjektivation werden Möglichkeiten des widerständigen Denkens und Handelns sowie deren Aporien nachgezeichnet.


DIE KNOTENPUNKTE
1) Inklusion ist Empowerment.
2) Inklusion ist Normalisierung.
3) Inklusion ist Dekonstruktion.

DER TRILEMMATISCHE RINGSCHLUSS
Für alle Plateaus und alle Diskriminierungsachsen gilt nun, dass die drei Knotenpunkte anti-diskriminierender Theoriebildung und Praxis in einem trilemmatischen Verhältnis zueinander stehen. Hat man sich für zwei der drei Punkte entschieden, ist der dritte notwendigerweise ausgeschlossen.


DIE ONTOLOGISCHE POINTE

Dass dies der Fall ist, liegt an den politischen Einsatzpunkten, die jeweils auf unterschiedlichen Ontologien der Andersheit* basieren. Es lässt sich daher zeigen, dass sich im Feld der 'Inklusion / Anti-Diskriminierung' inkommensurable Ontologien des Kampfes gegenüberstehen.


Zum Download

Kurzfassungen finden Sie in:

ZEITSCHRIFT FÜR INKLUSION, Ausgabe 01/2017

 

Die kürzeste Übersicht:
Boger M.-A. (2015): Theorie der trilemmatischen Inklusion. In: Irmtraud Schnell (Hg.): Herausforderung Inklusion – Theoriebildung und Praxis. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.


Mit Schwerpunkt Rassismus:
Boger, Mai-Anh (2016): The Trilemma of Anti-Racism. In: Dada, Anum & Kushal, Shweta (Hg.): Whiteness Interrogated. Oxford: Inter-Disciplinary Press.


Mit Schwerpunkt Klassismus:
Boger, Mai-Anh (2015): Zur (De-) Thematisierung des Arbeiterkinds. In: Rheinländer, Kathrin (Hg.): Ungleichheitssensible Hochschullehre – Positionen, Voraussetzungen, Perspektiven. VS-Verlag, Wiesbaden.


Mit Schwerpunkt Ableismus:
Boger, Mai-Anh (2015): Das Trilemma der Depathologisierung. In: Schmechel, Cora et al. (Hg.): Gegendiagnose – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychologie und Psychiatrie. Münster: edition assemblage.